Stand- und Bruchsicherheitsgutachten (Verkehrssicherheit)
Es gibt viele Faktoren, die sowohl die Standsicherheit als auch die Bruchsicherheit eines Baumes beeinflussen können. Dazu gehören die Standortbedingungen sowie plötzliche Standortveränderungen wie Veränderungen des Wurzelraumes, die Reduktion von Nachbarbäumen, Schädlinge, holzzersetzende Pilze, Krankheiten und vieles mehr.
Die Bruchsicherheit kann durch partiell in der Krone auftretende Pathogene beeinflusst werden, die vom Boden aus nicht erkennbar sind, die Standsicherheit durch Pilze im Wurzelbereich, bei denen man nicht zwangsläufig auf einen Zusammenhang mit einer Fäule im Wurzelbereich schließen würde. Auch sind nicht alle Faktoren, die die Stand- und/oder Bruchsicherheit beeinflussen, von außen mit bloßem Auge erkennbar.
Um die Standsicherheit zu bewerten, wird zum Beispiel ein sogenannter Zugversuch durchgeführt. Bei diesem wird durch geringen Zug am Baum eine Windlast simuliert. Die Auswirkungen auf den Baum werden mittels Messgeräten erfasst und hochgerechnet. So kann sein Verankerungsverhalten im Boden und damit seine Standsicherheit im Verhältnis zur ortsüblichen Windlasten ermittelt werden.
Bei Fäulen innerhalb des Baumes – egal, ob diese im Stamm oder in Starkästen zu finden sind – ist die Ermittlung der sogenannten Restwandstärke von Bedeutung. Hier wird, zum Beispiel mittels Bohrwiderstandsmessgerät oder Schalltomographie sowie anschließender Berechnungen, ermittelt, wie Höhlungen und Fäulen im Verhältnis zum verbleibenden gesunden Holz stehen. Unter Berücksichtigung des Standortes, der Baumart und der Baumgröße lassen sich dann Rückschlüsse auf die Bruchsicherheit des Baumes ziehen.