Windreaktionsmessung (TMS)
Zur Ermittlung der Standsicherheit eines Baumes bei holzzersetzenden Pilzen im Wurzelbereich oder Wurzelverlust - zum Beispiel durch Grabungsarbeiten - ist es unabdingbar, durch eine Hochrechnung der auf den Baum wirkenden Windlast die noch verbliebene Fähigkeit der Wurzeln, den Baum statischen Boden zu verankern zu ermitteln.
Dies kann durch eine Zugversuchs-Messung simuliert werden, wobei der Nachteil in dieser Untersuchungsmethode im häufig vor allem im urbanen Bereich nicht ausreichend vorhandenen Arbeitsraum liegt oder durch eine Windreaktionsmessung.
Bei der TMS-Sensorik- Windlast-Messung wird eine dynamische Neigungsmessung des Baumes unter Vergleich mit der aktuell vorherrschenden Windlast mit dem „Tree Motion Sensor-System“ der Firma „Argus electronic“ zur Abschätzung der Standsicherheit durchgeführt.
Hierfür werden in windstärkeren Perioden Sensoren am Stammfuß und im höher gelegenen Stammbereich angebracht.
Mithilfe dieser Sensoren wird ermittelt, inwieweit sich der Stamm in sich biegt und inwieweit sich der Baum im Gesamten neigt.
Anhand dieser Messergebnisse kann verglichen werden, ob eine natürliche Biegung im Wind stattfindet und in welchem Ausmaß und ob eine Neigung des Baumes im Gesamten einschließlich Wurzelteller und damit eine Minderung der Standsicherheit festzustellen ist.
Die Windreaktionsmessung bietet den großen Vorteil, dass wesentlich weniger Platz notwendig ist als für die Zugversuchs-Messung, beliebig viele Sensoren am Baum anzubringen sind, die sich an den örtlichen Windrichtungen orientieren und die tatsächlich vor Ort herrschenden Winde auf den Baum übertragen und hochgerechnet werden können. Somit lassen sich für jeden Baum individuell sehr exakte Werte der Standsicherheit ermitteln.