Bodenanalyse
Blätter oder Nadeln werden braun - düngen?
Die Vitalität eines Baumes nimmt spürbar und rasant ab und plötzlich werden die Nadeln/Blätter braun.
Eine häufige und auch natürliche Reaktion bei vielen Menschen ist der Glaube, dass schnell und viel Dünger dieses Problem beheben wird. Häufig fallen Worte wie „Blaukorn“ oder „Stickstoff“ in Verbindung mit irgendeiner Person aus dem Bekanntenkreis, die
damit in einer ähnlichen Situation große Erfolge erzielt haben will.
Niemand käme jedoch auf die Idee, dem Großvater, der sich eines morgens schwach und müde fühlt, auf Verdacht drei Tassen Espresso zu verabreichen, gefolgt von 1 l Cola und zwei Aufputschtabletten, um danach zwei Stunden mit ihm im Stechschritt spazieren zu gehen. Die Gefahr wäre zu groß, dass der Großvater leblos zusammenbrechen würde.
Bäume funktionieren in vielen Dingen anders als wir Menschen, aber wie wir zeigen Sie durch äußere Anzeichen einer abnehmenden Vitalität an, dass sie ein Problem haben. Dieses muss im wahrsten Sinne des Wortes an der Wurzel gepackt werden.
Eine Nährstoffgabe kann sinnvoll sein, muss jedoch zwingend gezielt auf die Bedürfnisse abgestimmt werden, also eventuell vorliegende Mängel ausgleichen. Die massive Düngung mit Stickstoff, der vorrangig das Wachstum antreibt es nur in manchen Fällen sinnvoll und auf Verdacht nicht zielführend. Somit gilt:
Jeder für Pflanzen sinnvollen Bodenverbesserung geht eine Bodenanalyse voraus!
Zu klären sind grundsätzliche Faktoren wie beispielsweise der BH-Wert, da ein zu saurer oder zu badischer Boden die Verfügbarkeit von Nährstoffen stark beeinträchtigen kann.
So kann es trotz einer ausreichenden Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden dennoch zu Mangelerscheinungen kommen. Des Weiteren wirkt sich der pH-Wert auf die Bodenlebewesen aus, die eine elementare Rolle bei der Humusbildung und der Nährstofffreisetzung spielen.
Ab einem pH-Wert von 3,3 und niedriger halten sich beispielsweise keine Regenwürmer mehr im Boden auf.
Eine Bodenanalyse liefert außerdem die wichtigen und aussagekräftigen Ergebnisse bezüglich der Humusklasse, des Gehalts an organischem Kohlenstoff, der Hauptnährstoffe wie Phosphor, Kalium, Magnesium und der Spurennährstoffe wie Bor, Kupfer, Eisen, Zink, Molybdän.
Außerdem liefert eine versierte Bodenanalyse auch Ergebnisse bezüglich leicht verfügbarer und toxischer Schwermetalle im Boden wie beispielsweise Blei, Cadmium, Chrom, Nickel und Quecksilber. Diese können zum Teil Enzyme blockieren und Stoffwechselstörungen auslösen sowohl beim Mensch als auch bei Pflanzen.
Aus diesem Grund immer zuerst herausfinden, woran es fehlt und dies dann gezielt ausgleichen.